Durch eine Familienaufstellung bekommen wir Einsicht in die Ordnung und Zusammenhänge in unserer Herkunftsfamilie. Unter den Mitgliedern einer Familie besteht ein Geflecht aus Verbindungen und Beziehungen. Jeder Einzelne in diesem Familiensystem ist mit dem anderen tief verbunden, mit den Eltern, den Geschwistern, den Vorfahren und Ahnen. Dies ist meist nicht zu erkennen, da es an der Oberfläche manchmal ganz anders aussieht.
Wer das Dorf, aus dem er kommt, nicht kennt, wird das Dorf, das er sucht, nie finden.
Chinesisches Sprichwort
Familienaufstellung - Tages - Seminar
Eine Familienaufstellung ist hilfreich um:
- mehr Leben, Liebe und Freude in das eigene Leben und in die Beziehung zu den Mitmenschen zu bringen
- die Beziehung zum Partner wieder in eine liebevolle und achtsame Bahn zu lenken
- die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wieder zu entdecken
- Antworten zu finden in Entscheidungs- und Lebensfragen
- den richtigen Platzes im eigenen Familiensystem wieder einnehmen zu können
- Trauer, Ängste, Traumatas anzuschauen und dadurch aufzulösen
- zusammenhänge in der Familie zu erkennen, die körperliche und seelische Krankheitssymptome hervorrufen
- Achtung und Respekt den Eltern gegenüber wieder herzustellen
Funktionsweise einer Familienaufstellung:
Dann wählt der Klient für jedes Mitglied der Familie - ob lebendig oder tot - einen Stellvertreter unter den Seminarteilnehmern aus und stellt diese dann ohne zu sprechen im Raum auf. Dieses Aufstellen passiert ohne langes Überlegen, so wie es sich für den Klienten im Moment stimmig anfühlt. Der Klient setzt sich nun wieder auf seinen Platz und beobachtet das Geschehen und lässt das, was der Therapeut und die Stellvertreter tun und sagen, auf sich wirken.
Das verblüffende, ja mysteriöse an dieser Methode ist, dass die aufgestellten Stellvertreter an ihren jeweiligen Plätzen Zugang zu den Gefühlen und Beziehungen der betreffenden Familienmitglieder haben. So klärt sich sehr oft in kürzester Zeit das Familiengeschehen mit all seinen leidvollen Beziehungsgeflechten.
Der Therapeut fragt nun die einzelnen Stellvertreter nach Gefühlen und Regungen ab, die sie auf ihren Plätzen empfinden. Um die Ordnung im Familiensystem wieder herzustellen, lässt der Therapeut heilsame Sätze sprechen, die bindende Strukturen lösen und stellt die Mitglieder der Familie wieder in ein Bild der Ordnung.
Dieses Bild der Ordnung kann am Ende der Aufstellung in der Seele des Klienten nachwirken. Die Quelle der Lebenskraft des Klienten wird freigelegt und er wird wieder fähig zum Handeln und kann Veränderungen vornehmen.
Ob nun Beobachter oder Stellvertreter die in der Aufstellung zuschauen oder ein Teil davon sind, jede Aufstellung wirkt in jedem nach und bewirkt auch dort einen Impuls der Heilung.
Ein Seminar zum Familienstellen wird in einem würdevollen und achtsamen Rahmen durchgeführt. Die Beobachter und Stellvertreter kommentieren oder bewerten die Vorgänge vor und nach einer Aufstellung nicht. Für alle gilt die Schweigepflicht.
Um Zusammenhänge zu erkennen, gehören folgende Personen in den Bereich der Herkunftsfamilie:
- Vater und Mutter
- Geschwister
- auch totgeborene oder abgegangene Kinder ab ca. 4. Schwangerschaftsmonat
- abgetriebene und weggegebene Kinder
- Halbgeschwister
- Großeltern
- Onkel und Tanten (Geschwister der Eltern)
- frühere Partner (fest Bindungen)
In der Regel schwächend wirken:
- Geschwister der Großeltern
- frühere Partner der Großeltern
- Urgroßeltern
Weiterhin:
- Menschen, durch deren Gehen oder Tod einen Vorteil hatte
Nicht dazu gehören:
- Stiefgeschwister
- Cousins und Cousinen und deren Ehepartner und Kinder
- Ehepartner und Kinder von Onkel, Tante, Großonkel oder Großtante oder von den eigenen Geschwistern
Familienaufstellung - Tages - Seminar
Bedeutsame Ereignisse
Bedeutsame Ereignisse sind u.a.:
- Früher Tod von Vater, Mutter, Geschwistern, Halbgeschwistern, früheren Partnern der Eltern
- sowie die Todesarten: Unfall, Krankheit, Ertrinken, Verbrennen, Mord, Selbstmord
- schwere Krankheit, Behinderungen und Süchte
- ist eine Frau während oder nach der Geburt gestorben
- weggegebenen und untergeschobene Kinder
- Unfälle ohne tödlichen Ausgang
- Adoption
- Klostereintritte und Priesterschaft (katholisch)
- Inzest und sexueller Missbrauch
- Verbrechen und schwere Schuld (u.a. Kriegsverbrechen, z.B. II Weltkrieg)
- hat sich jemand unrechtmäßig ein Erbe angeeignet
- Heimatverlust
- Vertriebenenschicksal
- stammen Eltern aus verschieden Ländern
- lebt jemand in einer Außenseiterposition (z.B. Homosexuell, Spielsüchtig, Aufenthalt in der Psychiatrie und Gefängnis, nichteheliche Geburt)